Implantate werden seit längerer Zeit in der alltäglichen klinischen Praxis verwendet und es ist unbegründet, sie als unausreichend erforschten Zweig der Zahnmedizin zu betrachten. Ausführliche Untersuchungen haben den erzielten Erfolg von Implantaten über einen langjährigen Zeitraum hin gezeigt. Studien des Unternehmens Straumann, dem weltweit führenden Hersteller von Implantaten, weisen bei Implantatsetzung Erfolgschancen von 97% bis 99%, über einen Zeitraum von 10 Jahren, auf. Heute gibt es Implantate verschiedener Charakteristiken, sowie eine große Auswahl an Abmessungen für eine individuellere Anpassung an jeden Patienten.
Mit der Einsetzung von Implantaten ist es möglich, einen oder mehrere Zähne zu ersetzen, ohne die benachbarten Zähne zu schleifen. Erleichtert ist auch die Versorgung von Patienten mit einer verkürzten Zahnreihe. So wird die Nutzung von herausnehmbarem Zahnersatz ( Total- oder Teilprothesen) vermieden. Bei Patienten ohne Zähne können Implantate die Träger von festsitzendem Zahnersatz sein oder zur Retention und Stabilisation von Totalprothesen dienen.
Implantate sind aus Titanium hergestellt – das ist ein bio-kompatibles Material, bedeutet, es schadet in keinster Weise Ihrer Gesundheit. Mittels eines Prozesses, genannt Osseointegration, verheilen Implantate in den Knochen, der sie umgibt. Auf diese Art wird eine normale Kaufunktion und Ästhetik ermöglicht. Mit deren Vorhandensein im Knochen wird Resorption verhindert, da der Knochen mithilfe der Kaukräfte stimmuliert wird. Anders ist es bei Brücken – nur die Zahnkrohne des fehlenden Zahns kann hiermit ersetzt werden und es findet keine Stimulations des Knochens statt.
Nach einer klinischen Untersuchung und der Analyse von Röntgenaufnahmen wird der Oralchirurg entscheiden, ob es möglich ist, ein Implantat einzusetzen. Meistens muss eine zusätzliche Röntgenaufnahme vorgenommen werden, eine 3D-Aufnahme, anhand welcher die Dimensionen des verfügbaren Kieferknochens präzise abgemessen werden. Sehr wichtig ist es, alle Arten von Zahnersatz sofort nach der Zahnentfernung durchzusehen (manchmal auch davor), denn am Platz des fehlenden Zahns kann es äußerst schnell zu Änderungen kommen, welche die Behandlungsmöglichkeiten einschränken ( das Kippen benachbarter Zähne, das Herauswachsen eines Zahns des gegenüberliegenden Kiefers, Resorption des Knochens, Absinken des Bodens der Kieferhöhle bzw des Sinus maxillaris). Aus diesem Grund können zusätzliche Behandlungen notwendig sein, so dass alle Voraussetzungen erfüllt werden, um ein Implantat einzusetzen (z.B. Augmentation bzw Knochenaufbau – Ersatz des resorptierten Knochens aus künstlichem Material, autologes Knochentransplantat, Sinuslift – Anheben der Kieferhöhle, Korrektur der Zahnstellung mit festsitzenden kieferorthopädischen Geräten).
Die meisten Patienten empfinden die Einsetzung von Implantaten nicht anstrengend und schwer, da man unter Lokalanästhesie ist. Nach der Behandlung erhält der Patient exakte Anweisungen für eine korrekte Oralhygiene, Ernährung und der Einnahme von Medikamenten. Regelmäßige Kontrollen danach sind ein Muss und der Patient wird über deren Häufigkeit informiert. Die Herstellung des Zahnersatzes auf dem Implantat wird vorgenommen, nachdem die Wunde verheilt ist (im Oberkiefer nach 4 bis 6 Monaten, im Unterkiefer 2 bis 4 Monaten ), ist aber in speziellen Situationen auch sofort möglich. Jedoch ist der Zeitraum für die Genesung von Patient zu Patient anders.
Man muss anmerken, dass es neben der notwendigen Lokalanästhesie möglich ist, die Behandlung unter Sedation durchzuführen – was manchen Patienten bequemer ist.
Damit das Implantat länger auf dem Knochen anhält, ist die korrekte Erhaltung von Oralhygiene wichtig ( Zahnreinigung mit einer Interdentalzahnbürste, Zahnseide für Zahnersatz auf Implantaten, antiseptische Lösung). Regelmäßige Kontrollen sind auch ein Muss, denn der Zahnarzt kann auf eventuelle Fehler bei der Zahnhygiene hinweisen. Dabei kann das Gewebe, welches das Implantat umgibt, untersucht und notfalls auch Aufnahmen zur Kontrolle gemacht werden.
In unserer Zahnarztpraxis werden Implantate von weltweit führenden Herstellern eingesetzt ( von der schweizer Firma Straumann und des deutschen Bredent) und als Nachweis, dass es sich um Originale handelt, erhält man ein offizielles Zertifikat (der Implantat-Pass), welches alle Daten über das eingesetzte Implantat und sämtliche Elemente, die für den Zahnersatz über dem Implantat verwendet wurden, beinhaltet( ´Abutment´).
Impaktierte Zähne sind Zähne, welchen es nicht möglich ist, komplett herauszuwachsen und die Höhe der Kauflächen anderer Zähne zu erreichen. Meistens ist der dritte Molar ein impaktierter Zahn (die Weisheitszähne). Sie können entweder vollständig (vollständig vom Kiefer überdeckt, manchmal sind sie sogar noch tief im Knochen), oder nur teilweise (teilweise sichtbar in der Mundhöhle) impaktiert sein. Impaktierte Weisheitszähne können Schmerzen und Schwellungen, erschwertes Mundöffnen und Schäden an den benachbarten Zähnen verursachen. Da die Weisheitszähne als letze heraus wachsen, ist es auch eindeutig, warum diese nicht selten, sogar wenn sie heraus wachsen, nicht in die Zahnreihe passen, sondern sich außerhalb der Zahnreihe befinden. Ihre Position erschwert es eine korrekte Mundhygiene durchzuführen.
Zur Extraktion kann es erst kommen, nachdem eine klinische Untersuchung des Patienten und Analysen von Röntgenaufnahmen durchgeführt wurden.
Die Eckzähne können auch impaktiert sein und meistens ist es möglich, sie mithilfe von einer kombinierten kieferorthopädisch-chirurgischen Behandlung in die Zahnreihe einzubringen.
Wenn alle Methoden der konservativen Zahnheilung (endodontische Zahnbehandlung) ausgeschüpft sind, stellt diese oral-chirurgische Intervention den letzen Versuch zur Rettung des Zahns dar. Im Gegenteil zur Wurzelkanalbehandlung, wird hier die Läsion (der chronisch infizierte Teil des Knochens) direkt durch das Knochengewebe behandelt. Die Läsion wird entfernt und der betroffene Teil der Zahnwurzel erforderlich gekürzt. Auch wenn die Symptome eventuell gelindert wurden, sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und Röntgenaufnahmen notwendig, um den Zustand dieser Zähne einzuschätzen und sie zu heilen.
Das ist eine chirurgische Intervention, bei der das Lippenband, welches die (obere oder untere) Lippe oder die Zunge mit dem Kieferknochen verbindet, entfernt wird. Eine Frenektomie wird bei Erwachsenen vor der Herstellung einer Totalprothese vorgenommen, damit deren Stabilität erhöht und der Zahnfleischrückgang verhindern wird (meistens passiert es bei den unteren Zahnreihen). Bei Kindern wird diese Intervention vorgenommen, damit sich die Lücken zwischen den Zähnen (Diastema genannt) nicht vergrößern oder auch wegen besserer Zungenbeweglichkeit (Ankyloglossie ) .
Manchmal ist eine chirurgische Vorbereitung des Gewebes vor der Herstellung des Zahnersatzes notwendig. Hiermit ist die Frenektomie gemeint, welche die Stabilisation der Prothese im Mund stören können, als auch die Vestibulumplastik (es wird mehr Platz im Mund für die Flügel der Prothese geschafft); die Verlängerung der Zahnkrone, mit dem Ziel, die verbleibende Wurzel für die Herstellung der Krone zu nutzen; die Entfernung von fibromatosen weichen Gewebewucherungen am hinteren Teil des Oberkiefers, die Nivellierung vom Knochenteil des Ober-/Unterkiefers, usw. Diese Präparationsinterventionen schränken den Bedarf einer Korrektur der Prothese ein.